5g Save(s) the Planet

Projekttag der Klasse 5g zum Thema “MINT und Umweltbildung am Beispiel von Plastik und Textilien“

Von Frida Lacher und Mia Steffen, 5g

Nach dem MINT-Projekttag zum Thema „IT2School – Gemeinsam IT entdecken“ im November 2021 fand ein weiterer Projekttag zum Thema „MINT und Umweltbildung am Beispiel von Plastik und Textilien“ am 10. März 2022 für die MINT-Klasse 5g statt. Mit unserer Klassenlehrerin Frau Sonnen-Högener und unserer Deutschlehrerin Frau Herudey lernten wir viel Interessantes zu diesem Thema.

 Zur Vorbereitung auf den Projekttag hatte sich jeder zu Hause auf YouTube den Beitrag „Der Plastik-Check“ von Checker Tobi angesehen. In dieser Reportage checkt Tobi, wie Plastik entsteht. Dafür fährt er direkt an die Quelle: zur Erdölbohrstation. Auch geht er der Frage nach, weshalb Plastik für die Natur schädlich sein kann.

(https://www.youtube.com/watch?v=Wpzn1e6pLlc, Dauer: 24:30 min).

Am Projekttag wurden dann in den sechs Schulstunden fünf Themen bearbeitet.

Plastik

Um die Eigenschaften von Plastik kennen zu lernen, haben wir das Sink- und Schwimmverhalten getestet und beobachtet. Für drei Versuche mit den Kunststoffen PET, HDPE und PVC und ihr Sink- und Schwimmverhalten bei Süßwasser, Salzwasser und Öl und Sand wurden wir in Gruppen eingeteilt.

Beim 1. Versuch wurde in ein Becherglas 50 Milliliter Leitungswasser mit zwei Tropfen Spülmittel zur Herabsetzung der Oberflächenspannung gegossen. Dazu gefügt wurden kleine Mengen an PET, PVC und HDPE, eine Spatelspitze Sand (stellvertretend für eine anorganische Substanz) und zwei bis drei Tropfen Pflanzenöl (stellvertretend für eine organische Substanz). Wir haben beobachtet, dass PET und PVC sinken und HDPE auf der Oberfläche schwimmt.

Beim 2. Versuch wurde in einem Becherglas 50 Milliliter Leitungswasser mit 10 Gramm Salz gemischt. Wie bei Versuch 1 wurden zwei Tropfen Spülmittel dazugegeben; anschließend kleinen Mengen an PET, PVC und HDPE, eine Messerspitze Sand und zwei bis drei Tropfen Pflanzenöl. Das Ergebnis war genau wie beim 1. Versuch.

Für den 3. Versuch haben wir die Oberfläche einiger PET-Plastik-Partikel vollständig mit Öl benetzt und mit Sand vermengt, bis alles eine klebrige Masse gebildet hat. In einem Becherglas wurden wieder 50 Milliliter Leitungswasser mit 10 Gramm Salz gemischt. Die klebrige Masse wurde dann in das Salzwasser gegeben. Der Sand ist gesunken, das Öl und PET sind geschwommen. Der Versuch zeigt, dass das PET, das bei den ersten beiden Versuchen gesunken ist, nun schwamm.

Mikroplastik

Nach der Stunde über Plastik haben wir uns mit dem Thema Mikroplastik befasst. Zuerst haben wir einen kleinen Comic mit Tessa Tinte, einem Tintenfisch, und ihren Freunden aus dem Meer gelesen und erfahren, was Mikroplastik überhaupt ist:

Es gibt kleine Plastikteilchen, die als Mikroplastik bezeichnet werden. Diese Teilchen sind fünf Millimeter groß oder kleiner. Mit dieser Größe zählen sie zum „Mikro“, also zum kleinem Plastik. Es handelt sich um kleine, feste und wasserunlösliche Kunststoffteilchen. Sie sind z. B. in Verpackungsmaterial, Peelings, Duschgel oder Zahnpasta enthalten und gelangen durch Abrieb von Autorreifen, Wäsche waschen, liegengelassenen Dingen, falsche Entsorgung von Müll etc. in die Umwelt. Sie sind sehr schädlich für die Tiere, die Umwelt und uns Menschen.

Damit wir dazu beitragen können, dass weniger Mikroplastik in den Umweltkreislauf kommt, haben wir uns überlegt, was wir zur Vermeidung beitragen können:

  • unverpackte Lebensmittel kaufen,
  • Körbe oder Taschen zum Einkaufen nutzen,
  • recycelbare Plastikprodukte kaufen,
  • Produkte aus recycelten Materialen kaufen,
  • in „unverpackt“- Läden einkaufen,
  • weniger Autofahren,
  • Alternativen zu Plastikprodukten finden, z. B. Flaschen aus Glas,
  • Müll (richtig getrennt) in Mülleimern und nicht in der Natur entsorgen,
  • wenn man Plastiksachen kauft, diese möglichst lange benutzen,
  • nach Ökosiegeln wie z. B. dem Blauen Engel auf Produkten schauen

Gefahr für Mensch und Umwelt

 Nachdem wir vieles über Plastik und Mikroplastik erfahren haben, haben wir überlegt, welchen Einfluss der Gebrauch bzw. die Entsorgung auf unsere Umwelt und uns Menschen hat.

Gefahren für die Umwelt

Unsere Meere versinken im Müll. Fast ein Drittel des Plastiks, das jedes Jahr weltweit produziert wird, gelangt in die Ozeane. Für die Meerestiere ist die Situation dramatisch: Für diese Tiere, die im und am Meer leben, ist der Plastikmüll lebensbedrohlich, da sie sich darin verfangen oder ihn mit Nahrung verwechseln. Schildkröten beispielsweise können Plastiktüten nicht von Quallen – ihrer Hauptnahrungsquelle – unterscheiden. Weil Kunststoff sich nicht verdauen lässt, verstopft der Magen-Darm-Trakt der Tiere, und sie verhungern trotz eines gefüllten Magens qualvoll.

Jährlich sterben mehr als 100.000 Meeressäugetiere, Seevögel und Fische, weil sie Plastik gefressen oder sich im Plastik verfangen haben.

Gefahr für die Menschen

Nicht nur die Meeresbewohner spüren die Auswirkungen von Plastik im Meer. Unter dem Einfluss von Salz, der Sonneneinstrahlung und den Meeresströmungen zerfällt Plastikmüll in immer kleinere Teile, das sogenannte sekundäre Mikroplastik. Dieses ist chemisch so aufgebaut, dass es wie ein Magnet für Schadstoffe wirkt. Alle möglichen giftigen Substanzen, die im Müllstrudel schwimmen, bleiben an diesen Kunststoffpartikeln haften. Sobald ein Fisch diese kleinen Partikel mit Plankton verwechselt und frisst, werden das Mikroplastik und die an ihm haftenden Schadstoffe in das Nahrungsnetz eingeführt. Wenn dieser nun wiederum von einem größeren Fisch gefressen wird, absorbiert der Räuber auch das Mikroplastik und die Schadstoffe. Die Lebewesen können den Kunststoff nicht verdauen, und die giftigen Stoffe werden so an andere Konsumenten weitergegeben.

Durch den Verzehr der Menschen von Fisch besteht die Gefahr, dass dadurch die Schadstoffe und der Mikroplastik aufgenommen werden. So hat Plastik im Meer auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Textilien

Beim Thema „Textilien“ haben wir uns mit der Frage „Blue-Jeans – eine schmutzige Angelegenheit?“ beschäftigt. Hierzu erhielten wir verschiedene Rollenkarten, die uns dabei halfen, die Produktion von Blue Jeans, einem Kleidungsstück, das wir alle gerne tragen, hinsichtlich der Ökonomie, der Ökologie und den sozialen Gesichtspunkten zu untersuchen.

Ökonomie (Wirtschaft):

  • steigende Nachfrage nach günstigen Jeans, also Jeans, die für alle erschwinglich sind
  • Produktion in Niedriglohnländern wie China, Bangladesch und Vietnam mit Akkordlohn bedeutet Gewinnmaximierung der Hersteller / Auftraggeber in den Industrieländern durch extrem niedrige Lohnkosten
  • Wegfall von Arbeitsplätzen im Niedriglohnsektor der Industrieländer setzt den Arbeitsmarkt unter Druck, wodurch mehr Flexibilität und Einsatz von den Menschen gefordert wird
  • Schwellenländer können von der Arbeitsteilung in der Produktion profitieren
  • In den Entwicklungsländern entstehen Abhängigkeiten, und die Menschen bleiben arm

Ökologie (Umwelt):

  • Emission von Schadstoffen während der Produktion
  • Belastung von Wasser / Flüssen mit Schadstoffen / Chemikalien bei den Produktionsstätten
  • hoher Wasserverbrauch beim Anbau von Baumwolle
  • hoher Pestizid- und Düngemitteleinsatz beim Anbau von Baumwolle
  • lange Transportwege durch internationalen Handel (Jeans ca. 60.000 km) à Emission von Abgasen

Soziales (Gesellschaft):

  • Entwicklungs- und Schwellenländer à schlechte Arbeitsbedingungen (hohe Tagesarbeitszeit, niedrigster Lohn, Gesundheit wird belastet) → aber Arbeitsplätze
  • Industrieländer = Arbeitsmarkt unter Druck, hoher Konkurrenzkampf, Zwang zu Flexibilität und hohem Einsatz à hochqualifizierte Arbeiten bleiben erhalten, Verlust von Arbeitsplätzen im Niedriglohnsektor

Wir haben das Fazit gezogen, dass die Produktion von Jeansbekleidung nicht nachhaltig ist. Gerade hinsichtlich sozialer und ökologischer Aspekte kann die Produktion von Blue-Jeans als „schmutzige“ Angelegenheit betrachtet werden. Außerdem haben wir über die Gewinner und Verlierer im Zusammenhang mit der Blue-Jeans gesprochen.

Anschließend haben wir uns noch einen kurzen Werbespot der „Kampagne für saubere Kleidung“ sowie einen Filmbeitrag zu nachhaltiger Kleidung angeschaut.

Ökologischer Fußabdruck

Zum Abschluss des Projekttages haben wir uns dem Thema „Ökologischer Fußabdruck“ gewidmet. Frau Sonnen-Högener zeigte uns zunächst ein Bild von einem Wald mit einem Fußabdruck. Wir haben besprochen, was „ökologischer Fußabdruck“ bedeutet.

Der Fußabdruck ist ein Nachhaltigkeitsindikator, der beschreibt, wie viel Fläche ein Mensch benötigt, um seinen Bedarf an Ressourcen zu decken. Kriterien sind u. a. Herkunft und Art der Lebensmittel, die verbraucht werden, genutzte Transportmittel und die Produktions-bedingungen von Konsumgütern. In die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks eines Menschen fließen die Auswirkungen vier verschiedener Bereiche ein: Wohnen & Energie, Konsum & Freizeit, Ernährung und Verkehr & Mobilität.

Anschließend haben wir einen Test mit 18 Fragen, die uns Tessa Tinte gestellt hat, beantwortet. Es ging in dem Test u. a. darum, wie viel Strom man selbst verbraucht, wie viel Benzin oder Diesel die Eltern für einen verfahren und wie man sich ernährt.

Anhand des Ergebnisses, das in vier Kategorien eingeteilt wurde, wurde uns gezeigt, ob wir nachhaltig leben, ressourcenschonender als der Durchschnitt, wie der Durchschnitt oder zu wenig nachhaltig und umweltschonend.

Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir unseren „ökologischen Fußabdruck“ im Alltag verbessern können: elektrische Geräte ganz ausschalten und nicht nur auf Standby, Räume nicht zu warm heizen, Kleidung länger tragen, bewusster und regionaler ernähren, Müll trennen, weniger Plastik verwenden und mehr zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren, anstatt das Auto zu nutzen.

Im Anschluss an unseren Projekttag haben wir im Deutschunterricht ein E-Book mit dem Titel „Safe the Planet! Wissen rund um Plastik und Textilien“ erstellt, in dem wir über das Thema Umweltbildung informieren und unsere Überlegungen zu einer nachhaltigeren Lebensgestaltung festgehalten haben.

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Lehrerinnen Frau Sonnen-Högener und Frau Herudey, die uns auf sehr interessante Art viel Wissenswertes und damit mehr Bewusstsein im Umgang mit Plastik und Textilien und unserer Umwelt insgesamt vermittelt haben.

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